Brotbackmaschine

Gestern war ich bei Tim zum Grillfrühstück eingeladen. Ohne die Frauen, die sowieso nicht verstanden haben, warum ein Grillfrühstück das Genialste von der Welt ist. (Für die weibliche under® unwissende Leserschaft: Grillen ist einer der schönsten Mahlzeiten, während Frühstück die wohl wichtigste Mahlzeit des Tages ist. Beides zusammen ist schlichtweg genial und eine Einladung eine große Ehre!)

Damit Steffi zu Hause ein bisschen Ruhe hat – um die neue Tenacious D Scheibe laut zu hören – habe ich den Kleinen zu seinem Patenonkel mitgenommen. Zu dritt schauten wir Doppelpass und philosophierten vor uns hin. Als die Runde beim Thema Werder Bremen ankam und darüber diskutierten, ob der Verein nun sein Tafelsilber verkaufe – aufgeführt wurde das am Beispiel Marco Marin, der von Chelsea London gekauft wurde – lachten Tim und ich laut auf. Denn gerade Marco Marin kann nicht als das Tafelsilber von Werder Bremen bezeichnet werden. Ich sagte zu Tim:

„Der ist eher wie so Nippes, den man im Schrank stehen hat und ständig abstauben muss“

Und Tim:

„Sehr teurer Nippes!“

Doch Tim spann den Bogen, einmal in Fahrt gekommen, noch weiter:

„Der ist wie ein Haushaltsgegenstand, den man unbedingt haben wollte und ein Schweinegeld für bezahlt hat. Aber kaum das man ihn hat und zweimal benutzt hat, nur noch auf dem Küchenschrank nutzlos rumsteht. Wie eine Brotbackmaschine. Genau. Marco Marin ist die Brotbackmaschine des SV Werder.“

Und mit diesen Erkenntnissen entlasse ich unsere Leser in den Mai. Kommt gut rein, tanzt nicht so viel und sauft immer schön sauft nicht so viel und tanzt immer schön.

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Verlängerung

Entgegen meiner anfänglichen Hoffnung, „darf“ ich noch den einen oder anderen Tag länger im Krankenhaus bleiben. Wenigstens so lange, bis die Wunde nicht mehr nachblutet. Was irgendwie auch Sinn macht, mich aber nicht wirklich freut.
Zwar fällt das Angrillen sowieso aus, weil es Tim niedergestreckt hat, aber Fußball schauen wäre schon schön gewesen. Stattdessen schiebt Steffi jetzt fleißig Filme auf den Stick, damit ich nicht Langeweile schieben muss…

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Was ich loswerden will (64)

Keine Gratisurteile für freie Datenbanken

Udo Vetter berichtet über das Urteil des Amtsgerichts Schleswig, nach dem die freie Datenbank openJur kein Anspruch auf kostenlose Urteilskopien hat.

„Vielleicht hätte schon die Überlegung geholfen, dass Urteile “Im Namen des Volkes” ergehen. Nicht zu vernachlässigende Teile des Volkes möchten mit Sicherheit gern wissen, wie stellvertretend für sie Recht gesprochen wird.“

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Vom Glück „BILD“ zu sein

Stefan Niggemeier fragt sich, „ob man als „Bild“-Zeitung-Macher manchmal darunter leidet, dass man es zu leicht hat.“ (ich hätte ja das Wort Zeitung in Anführungszeichen gesetzt…)

„Deshalb hat die langjährige Freundin von Wulff Recht, wenn sie bei Jauch rührend hilflos fomuliert, sie möchte in keinem Land leben, in dem die „Bild“-Zeitung bestimmt, was Moral und was richtig ist.“

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The Wulff of Germany

Johnny Häusler vergleicht das Gezerre um den Bundespräsidenten mit einer Show auf ProSieben/Sat1.

„Die für die Jahreszeit ungewöhnlich hohen Temperaturen müssen daran schuld sein, dass jetzt schon Sommerloch ist.“

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Best PI-Friends

Dietmar Näher schaut sich die Freundeslisten von „gewaltbefürwortenden Grundgesetzvergewaltiger“n und „Muslime-raus-aus-Deutschland-Krakeeler“n bei Facebook an:

„Es ist doch immer wieder erstaunlich, wer sich in den Facebook-Freundeslisten der rechtsradikalen politisch inkorrekten (PI) Hassprediger wiederfindet.“

Und der Politblogger recherchiert weiter…und geht damit einigen auf die Nerven.

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…was uns als Gesellschaft wichtig ist

Roberto J. De Lapuente über Online-Medien und wie diese über den Lidl-Check berichten, der am Montag bei der ARD lief.

„Manchmal sagen Überschriften inhaltlich gar nichts aus – manchmal umschreiben sie jedoch mehr, als im drunter montierten Text zu lesen steht. Manchmal sind sie das Produkt gesellschaftlicher Befindlichkeiten, unterstreichen das, was die Gesellschaft für essentiell betrachtet.“

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Sinnlose Hatz

Der Chefökonom schreibt ebenfalls über die Wulffs-Hatz und bemerkt:

„Solange die kritische Masse sich mit Herrn Wulff beschäftigt, kommt auch keiner auf die Idee, noch mal wirklich wichtige Fragen zu stellen. Wäre ja auch noch schöner.“

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Und zum Abschluss mal ein ernstes Thema aus dem Postillon:

Trainingsauftakt: Fußballfans bereiten sich auf Rückrunde vor

Der Postillon berichtet über die harte Vorbereitung der Fußballfans auf die Rückrunde.

„Später müssen die Namen aller neuen Spieler gelernt werden, die über die Winterpause zu ihrem Verein gewechselt sind. Abends sehen sich die Fans Aufnahmen von alten Spielen an und üben ein, wann wer den Schiedsrichter beschimpft, wann wer farbige Spieler beleidigt und wann wer „Foul!“ oder „Abseits!“ brüllt.“

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Gute Entscheidung

Wie ich heute Nachmittag auf der Facebookseite von schwatz-gelb lesen konnte, wechselt Marco Reus – der Spieler, der beim kicker bereits viermal „Mann des Tages“ war – zur nächsten Saison für die festgeschriebene Ablösesumme von 17,5 Millionen Euro zu Borussia Dortmund.
Das ist, abgesehen von der horrend hohen Summe, ein sehr gutes Zeichen für den BVB. Denn um diesen Spieler warben auch die Bayern und diverse erstklassige Adressen in Europa. Das sich Marco Reus dennoch für den BVB entschied, beweist, dass der BVB wieder ein attraktiver Verein ist. Besonders für junge Spieler mit Potential.

Folgende Worte möchte ich an sachma richten: Braucht es für Dich noch mehr Beweise für die Weitsichtigkeit der Borussia? Komm zur schwarz-gelben Seite der Macht. 😀

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An das Mädel vom Imbiss neulich

Vor ein paar Wochen stand ich mit dem Auto vor der Garage und räumte das Interieur des Kofferraums aus um ein Fahrrad dort reinpacken zu können. Steffi hatte nämlich ein Fahrrad zu viel und durch eine Kollegin wusste ich, dass man das beim Martinshof in Bremen abgeben, also spenden kann. Die reparieren auch Fahrräder sehr günstig, aber in diesem Falle wollten wir das los werden.

Also packte ich das Verdeck aus dem Auto. Auf diesem Verdeck ist ein wunderschöner schwarz-gelber Schal drapiert, der auf englisch bekundet, dass der BVB niemals alleine seinen Weg gehen wird.

Während ich da so am Muddeln bin, kommt ein junges hübsches Mädel aus dem Imbiss und macht sich am Motorroller, der vor dem Imbiss parkte, zu schaffen. Ich kann nicht ganz verhehlen, dass mein Blick sich auf das weibliche Geschöpf richtete und ich so bei mir dachte: „Hübsches Mädel“.

Als ich wieder aus der Garage kam, sprach mich das Mädel sogar an. Wann hat man(n) das schon mal, dass man von jungen hübschen Mädels angesprochen wird?

M: Den Schal würde ich auch in der Garage verstecken.

I: Hmm, ist ja nicht so, dass man sich als Dortmunder derzeit verstecken müsste.

M: Ich bin Schalke-Fan.

Nichts gegen eine direkte Art, aber in dem Moment verflog jegliche Attraktivität der jungen Dame, während sie den Helm aufsetzte und mit dem Roller davon brauste.

Diesem Mädchen möchte ich folgendes sagen:

Derbysieger!

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There’s more to life than this

Gestern verlor der BVB (leider völlig zurecht) gegen den griechischen Vertreter mit 3:1. Ich schaute das Spiel (wie immer) zusammen mit Tim und wir ärgerten uns gemeinsam über

– die schlechte Chancenverwertung, bzw. das schlechte Herausspielen von Chancen unserer Mannschaft

– das fahrlässige Verhalten der Abwehr unserer Mannschaft…

Nach vollständigem Überstehen des Spiels fuhr ich mit schlechter Laune nach Hause, legte mich mit schlechter Laune ins Bett und las, mit schlechter Laune, noch ein paar Seiten in der c’t. Neben mir meine Frau, die meine schlechte Laune wieder gütig ertrug (ohne meine schlechte Laune an ihr rauszulassen).

Als sie dann sagte

„Fühl mal meinen Bauch!“

und ich das erste Mal unser Kind spürte, war schlechte Laune wegen eines Fußballspiels kein Thema mehr… 🙂

Und seit heute brauchen wir wohl (allem Anschein nach) auch nicht mehr von unserem Kind reden, sondern von unserem zukünftigen Sohn! 😀

Nachtrag: 😳 Fast vergessen. Die Überschrift war mein Ohrwurm durch den Tag…Björks fantastischer Song aus ihrem ersten Solo-Album.

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Was ich loswerden will (62)

Übers Wochenende hat sich ganz schön was angesammelt. Also, dann mal los:

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Angela Merkel, die analoge Kanzlerin

Thomas Knüwer gesteht zwei hoffnungsvolle Momente über Angela Merkel ein. Die Hoffnung ist jedoch verflogen.

„Einst war die CDU eine Partei der Mittelständler. Heute wendet sie sich von den innovativsten Vertretern dieser Wirtschaftskaste ab.“

btw: Gerade heute Nacht hatte ich von Angela Merkel geträumt. Ich las ihr ordentlich die Leviten, tadelte ihre gesellschaftspolitische Arbeit und gab ihr die Schuld an der Politikverdrossenheit der Bürger. Sie nahm das zur Kenntnis und erzählte dann irgendeine traurige Geschichte, die nichts mit meiner Kritik zu tun hatte. Sie weinte und ich nahm sie in den Arm! Als ich das heute morgen Steffi erzählte, sagte sie nur:

„Da hat sie Dich ja ganz schön um den Finger gewickelt.“

Verdammt!

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Jetzt ist auch mal gut mit Griechenland

Thomas Fricke gibt in der Kolumne der FTD folgenden Vorschlag, um eine Pleite Griechenlands wirkungsvoll zu verhindern.

„Vielleicht wäre es nach wochenlanger Qual ums Votum unserer Abgeordneten zum Rettungsschirm gut, Griechenland für, sagen wir, zwei Monate verbal auf den Index zu setzen. Warum nicht ein kleines Gesetz, das bis Weihnachten verbietet, „Griechenland“ zu sagen? Kein Denkverbot, klar. Nur ein befristetes Sprachverbot. Das könnte Wunder wirken.“

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Kochrezepte für den Suizid

Lukas Heinser im Bildblog über einen Bericht bei Spiegel TV, in dem über den Selbstmord dreier Mädchen „berichtet“ wird.

„Nur noch mal zum Mitdenken: Da gibt es also ein Forum, in dem ungehindert über die besten Methoden diskutiert wird, um aus dem Leben zu scheiden, und „Spiegel TV“ hält es für eine Spitzenidee, dieses Forum mit bildschirmfüllender Internetadresse vor 2,3 Millionen Fernsehzuschauern nachgerade zu bewerben.“

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Ihr wollt ein Liebeslied, ihr kriegt ein liebes Lied

Nochmal Lukas Heinser, diesmal in seinem Blog Coffee and TV, mit einem Beitrag, in dem er auf die Teilnehmer des Bundesvision Song Contest eingeht.

„Deutschsprachige Musik, so scheint es, zerfällt dieser Tage in zwei Extreme: Auf der einen Seite der Diskurspop[…], auf der anderen die gefühligen Singer/Songwriter, deren Songs die Musikredaktionen deutscher Radiosender vor zehn Jahren noch den Kollegen von WDR 4 rübergeschoben hätten.“

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spendable krankenkassen

Der kinderdoc über Krankenkassen und warum sie auf Anfrage von Kunden immer alles zahlen wollen. Mit einer Ausnahme…

„besonders pervertiert dann das system, wenn der freundliche kassenangestellte die kostenübernahme für bestimmte maßnahmen eben nicht übernimmt, sondern den geizkragen raushängen lässt und „das muss erst der medizinsche dienst prüfen“ an die eltern eröffnet. das geschieht dann grundsätzlich bei chronisch kranken kindern.“

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Eine Krähe hackt der anderen einen Fußballplatz in die Provence

Trainer Baade über einen Fall mit „Geschmäckle“.

„Die Quartiersauswahl hat selbstredend nichts mit der Bewertung von unzulässigen Beschallungsmaßnahmen, Dopingprobenschlampereien, 50+1-Umgehungen oder Jobs von Söhnen von DFB-Präsidenten zu tun.“

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Geld drucken ist nicht inflationär

Nicolai Hähnle räumt mit der Mär auf, dass Geld drucken inflationär wäre.

„Der geneigte Leser wird auf der Suche nach einer Antwort auf diese letzte Frage hoffentlich zu dem Schluss kommen, dass Geld ausgeben für die Diskussion sehr viel relevanter ist als Geld drucken.“

(Via Oeffinger Freidenker)

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Urheberrechte im Tunnel

Sash schreibt über zwei peinliche Fälle von verantwortlichen Politikern und kommt zu dem Schluss:

„Aber wenn jemand auf höchster politischer Ebene über Gesetze mitbestimmt, dann haben wir alle – egal, was für Schluffis wir gewählt haben – ein Recht darauf, dass jemand auf dem Posten sitzt, der entweder Ahnung von den Entscheidungen hat, die er treffen muss – oder dass er wenigstens einen Beraterstab hat, der ihm oder ihr diese Ahnung vermitteln kann.“

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Schicksal

Antje Tiefenthal hat in Klatschkritik einen Verbesserungsvorschlag für die Schicksalsreportagen in der „Grazia“:

„Grazia ordnet die Schicksale nicht ein, veröffentlicht nur in wirklich seltenen Ausnahmefällen weiterführende, objektive Informationen, Kontaktadressen für Betroffene oder Hinweise auf Spendenkonten.“

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Pflegenotstand, gewollt

Ulf schreibt über den Pflegenotstand, der nicht mehr droht, sondern bittere Realität ist.

„Selbst für ein pflegerisches Gespräch ist die Zeit recht mager, und im Hinterkopf tickt erbarmungslos das Zeiteisen und erinnert daran, was alles gerade liegenbleibt: Papierkram. Checklisten. Dokumentation. Ach ja, und andere PatientInnen ja auch noch so nebenbei.“

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Und last but not least, ein Fall aus Delmenhorst:

Astschere und Bügelsäge

Udo Vetter berichtet über einen Amtsrichter aus Delmenhorst, der etwas unkonventionell einen Streitfall löst.

„Statt endloser juristischer Diskussionen ging er jeden Baum und jeden Strauch Ast für Ast mit den Parteien durch und legte mit Zustimmung der Parteien selber Hand an. Der Streit erledigte sich im Handumdrehen.“

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Frauenversteher

Nun ist Japan also Fußballweltmeister der Frauen geworden. Was mich freut, haben die Japaner mal bessere Nachrichten als das leidige Atomkraftthema (was dennoch nicht aus den Augen verloren werden sollte!).

Mir war das ja von Anfang klar, dass die Japaner Weltmeister werden würden. Lässt sich hinterher natürlich immer sagen und leider habe ich auch nicht darauf gewettet. Aber das liegt daran, dass ich mein Geld nicht für Wetten ausgebe (und in diesem Falle wieder einnehme…). Ich habe sogar den einen oder anderen Zeugen, dass ich mich bereits sehr früh auf ein Finale gegen die USA festgelegt habe.

Als ich dann gestern in der zweiten Halbzeit dazuschaltete und mir das Spiel so ansah, war ich mir meines Weltmeistertipps nicht mehr so sicher. Letztlich blieb es ja dann doch bei meiner Vorhersage. Was mich zu einem Frauen(fußball)versteher macht. Vielleicht werde ich ja zur nächsten WM (oder die EM, nutzt den Hype!) als Fußballexperte eingeladen. Ich bin bestimmt günstiger als manch Macho, der zufällig Fußball gespielt hat. Aber die Anfahrtskosten sollen schon drin sein. 😉

Japan also. Was mich angesichts mancher Statusmeldungen bei Facebook (via uiuiui) noch mehr freut. Was für mich wiederum ein guter Beweis ist, dass Nationalisten sehr beschränkt ist. Fahnen wedeln kann irgendwie jeder Vollhonk! Beim Denken wird es schon schwieriger…

Und wo wir gerade bei Frauenfußball sind. Die taz informiert darüber, dass die Interviews der Spielerinnen von den jeweiligen Beratern sehr stark beschnitten werden. So weit nichts ungewöhnliches. Das aber falsche Aussagen dazugedichtet werden ist schon ein starkes Stück. Siehe hier und hier.

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BILD gefällt mir nicht!

Damit stehe ich nicht alleine.

Doch zweifel ich oft genug daran, dass es genügend Menschen gibt, die der Macht von BILD Paroli bieten.

Wenn ich morgens auf dem Weg zur Arbeit den Deutschlandfunk höre, wird gerne mal aus BILD zitiert.

Wenn ich mich bei Facebook einlogge, empfangen mich meine „Freunde“ mit der Info, dass ihnen BILD gefällt. Da frage ich mich, ob ich die richtigen Freunde habe…

Dabei ist BILD ein gefährliches Machtinstrument, dass jeden Tag zum Einsatz kommt und die Köpfe der Leser mit Lügen, Intrigen und falschen Behauptungen infiltriert. Eine kürzlich vorgestellte Studie der Otto-Brenner-Stiftung kam zu der Erkenntnis: BILD ist keine Zeitung, da es keine journalistischen Elemente benutzt. Vielmehr sind es Marketingstrategien die angewendet werden. Das heißt, BILD berichtet nicht ausgewogen, sondern lässt unpassende oder kritische Elemente weg. Somit ist der Leser weit entfernt davon, umfassend informiert zu werden.

Im Blog „Der BRD Schwindel“ setzt sich Jens Berger, aka Spiegelfechter und Autor bei den NachDenkSeiten, mit der Studie auseinander, was alleine schon sehr lesenswert ist.

Was jedoch gerne übersehen wird und meiner Meinung nach einer der Erfolgsgaranten von BILD ist: Die kurze Schreibweise in den Artikeln von BILD. Gerade diese kurzen Artikel mit ihren kurzen Sätzen machen es BILD einfach, einen Zugang zum Leser zu bekommen, der sich gar nicht mehr die Zeit nehmen will, einen längeren und mit mehr Informationen gespickten Artikel zu lesen. Dabei ist es für den BILD-Leser irrelevant, dass dabei Informationen auf der Strecke bleiben.

Denn wer sich schon nicht die Zeit nimmt, sich umfassend zu informieren, der will auch keine Zeit dafür opfern, sich eine eigene Meinung zu bilden. Das nimmt einem BILD ebenfalls mit seinen Artikeln ab. Den angeblichen Zeitgeist erfasst BILD sowieso, womit sich der Leser immer auf der Höhe der Zeit fühlt. Gerade in Diskussionen mit Lesern von BILD offenbart sich jedoch deren Uninformiertheit, schlagen sie doch lediglich mit Plattitüden um sich, wähnen sich dabei aber gut informiert. Ein Trugschluss, der schnell in Aggressionen des vermeintlich gut informierten umschlagen kann, wie mir schon häufig bei Diskussionen mit BILD-Lesern aufgefallen ist.

Im Beitrag von Jens Berger geht er auf die Aussage der Studie ein, dass BILD ein Riese ist, der tönern zugleich ist und bezieht sich auf den politischen Teil von BILD. Sicher ist dieser Teil das Feigenblatt des Axel-Springer-Ablegers. Doch übersieht er dabei, dass die Leser BILD zu einem Riesen machen, der durch den Verlust des Politikteils zwar an Rückhalt verlieren würde. Aber wie er auch treffend bemerkt, ist der Politikteil der am wenigsten gelesene Teil von BILD. Die BILD-Leser zieht es zu den Schauergeschichten um Vergewaltiger, Mörder und Fußballer hin.

Nur eine Ächtung durch ALLE gesellschaftliche Schichten würden den Riesen zum Wanken bringen. Doch dagegen spricht die Geltungssucht und die Angst der Menschen.

Fußballer bringen sich dank Bild in den Fokus und werden zum Kapitän der Nationalmannschaft geschrieben. Heute immer noch wie schon zu Zeiten von Matthäus.

Und Politiker haben Angst, von der wenig gelesenen Seite 2 auf die am meisten gelesene Titelseite gehoben zu werden.

Der Anfang muss meines Erachtens auch nicht vom uninformierten Leser kommen. Viel wichtiger ist es, den Schandfleck des Journalismus von eben diesen zu meiden. Solange Journalisten anderer Medien BILD zitieren, solange machen sie sich mitschuldig am Erfolg von BILD.

Man könnte jetzt das Zitat von Joseph Marie Graf von Maistre abwandeln und behaupten: Jedes Volk hat die Presse, die es verdient. In unserer kapitalistischen Gesellschaft, deren oberste Maxime „Wachstum um jeden Preis!“ ist, bleibt auch die unabhängige Presse auf der Strecke. Stattdessen werden Presseorgane zu Teilen von Konzernen, die ihre Aktionäre befriedigen müssen. Da heftet man sich nun mal gerne an das erfolgreichste Produkt und stellt alle moralischen Bedenken hinten an.

Und nur weil den Menschen dank des Internets mehr Informationen als je zuvor zur Verfügung stehen, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass sie diese auch nutzen. Gut vernetzte Plattformen wie Facebook werden in unserer Gesellschaft nicht dafür genutzt, um auf Missstände aufmerksam zu machen, sondern um sich zu profilieren, in dem man hübsche Profilbilder postet (gerne von oben, Kussmund nicht vergessen!) oder an den vielen Spielen teilnehmen um sich die Zeit zu vertreiben. Die man ja hätte, um sich zu informieren, aber dafür ist die Zeit eigentlich viel zu kostbar. Und deshalb haben wir die Presse, die wir verdienen.

Leider habe ich mit über 700 verwendeten Wörtern die Aufnahmekapazität eines durchschnittlichen Bildlesers bereits überschritten. Ich denke jedoch, dass ich klar machen konnte: Ich mag BILD nicht. Ich mag es nicht, wenn Dir BILD bei Facebook gefällt, weil Du damit beweist, dass Du über Deine Handlungen nicht nachdenkst. Und Dir das allseits bekannte Verhalten von BILD egal ist.

Und das kann und darf uns nicht egal sein…

Siehe dazu auch: 10 Strategien der Manipulation

Verschlafen

und bestraft worden…so fängt die Woche doch toll an.

Heute Nacht lag Steffi wach und weckte mich, beim Versuch umzuziehen, auf. So lagen wir dann beide wach und hörten der Katze bei ihren intensiven Putzbemühungen zu. Irgendwann verzog sich die Katze dann unters Bett um die bei der Putzaktion aufgenommen Haare hörbar wieder loszuwerden…verdammtes Katzenviech! Sofort sprangen wir beide auf, ich suchte die Blumenspritze und von beiden Seiten wurde Lucy zum Herauskommen überzeugt und im Arbeitszimmer, wo kein Teppich liegt, eingesperrt.

Bis der Körper wieder zur Ruhe kam, verging einige Zeit. Für Steffi zu viel Zeit. Sie stand auf, machte sich fertig und ging zur Arbeit. Ich döste wieder ein. Ohne zu bemerken, dass mein Wecker nicht an war. Weil ich den am Wochenende meistens ausschalte…

So verwundert es nicht, dass ich zwei Stunden zu spät aufwachte und etwas zügiger das Morgenprogramm gestaltete.

Und was war die Strafe fürs Verschlafen?

Nun ja. Ich habe geträumt. Und zwar, dass ich als Bundesligatrainer engagiert wurde. Was mich beim Träumen einerseits nervös machte, einen Haufen junger Männer – was sie in meinem Alter nun mal schon sind irgendwie – und auch etwas stolz. Stolz, weil ich im Westfalenstadion als Trainer ganz nah am Spielfeld stehen würde, wo nur die wenigsten je stehen werden.

Leider wäre ich im Westfalenstadion nur als Gasttrainer einmal in der Saison anwesend gewesen. Denn es war der Rivale Schlacke 04, der sich meine Dienste gesichert hatte und ich weiß immer noch nicht, warum in drei Teufels Namen ich dieses Engagement angenommen habe…

Und so lief dann mein Tag ab:

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